Sicherheitsforum Baden-Württemberg und LfV auf der "eltefa"
Der Staatssekretär des Finanz- und Wirtschaftsministeriums Baden-Württemberg, Ingo Rust, hat am 21. März 2013 den Sicherheitspreis an die Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co. KG aus Hardheim verliehen. Den zweiten Platz teilten sich die SAP AG und die COMback GmbH. Mit dem Preis werden alle zwei Jahre herausragende Konzepte der betrieblichen Sicherheit zur Förderung des Know-how-Schutzes ausgezeichnet. Die Preisverleihung erfolgte im Rahmen des „3. Sicherheitstags Baden-Württemberg" auf der „eltefa – 17. Fachmesse für Elektrotechnik und Elektronik". Das Sicherheitsforum Baden-Württemberg und das Landesamt für Verfassungsschutz (LfV) waren an allen drei Messetagen mit einem Gemeinschaftsstand vertreten.
Die Verleihung des Sicherheitspreises 2013 durch Staatssekretär Ingo Rust, MdL, am zweiten Messetag der „eltefa" bildete den Höhepunkt des „3. Sicherheitstags Baden-Württemberg". „Wie schon in den Jahren zuvor wurden auch dieses Jahr sehr innovative Projekte zum Schutz vor Wirtschaftsspionage eingereicht. Es war deshalb nicht einfach, unter all den guten Beiträgen die besten herauszufinden"[1], erläuterte Rust die Situation der Auswahlkommission des Sicherheitsforums.
Mit dem ersten Preis, der in Form einer Skulptur und einer Urkunde überreicht wird, wurde die Maschinenfabrik Gustav Eirich GmbH & Co. KG aus Hardheim für die Awareness-Kampagne „Mitarbeitersensibilisierung bei Eirich – Sicherheit ohne Technik" ausgezeichnet. Das Projekt, das zwischen dem 3. Quartal 2011 und dem 4. Quartal 2012 lief, folgte dem Grundsatz „Sicherheit fängt im Kopf an" und war auf menschliche, nicht auf technische Maßnahmen ausgerichtet, so dass die Mitarbeiter im Mittelpunkt standen. Das gesamte Sicherheitskonzept der Firma wurde überarbeitet. Dadurch wurde das Risiko- und Informationssicherheitsmanagement in ein neu implementiertes Managementsystem integriert, und als Kernelement erfolgte eine Sensibilisierung der Mitarbeiter durch Schulungen und Workshops. Die Maßnahmen, die es so in der 150-jährigen Firmengeschichte noch nicht gegeben hatte, wurden von den Mitarbeitern der Firma Eirich überaus positiv bewertet und waren damit ein Erfolg.
Zwei zweite Preise wurden an die SAP AG und die COMback GmbH verliehen, die beide eine Urkunde erhielten:
Die SAP AG aus Walldorf wurde für die Einführung eines Security Awareness Frameworks prämiert. Dieser Begriff bezeichnet ein neues interaktives Training, das seit 2012 für alle SAP-Mitarbeiter Pflicht ist und im Zweijahresrhythmus wiederholt werden muss. Die als Leitmotiv der Sicherheitskampagne gewählte „Human Firewall" soll verdeutlichen, dass menschliches Versagen genauso große Schäden anrichten kann wie technische Lücken. Mit der COMback GmbH in Oberreichenbach wurde ein Rechenzentrum für die Zertifizierung all seiner Geschäftsprozesse nach ISO 27001[2] auf der Basis BSI Grundschutz für hohen und höchsten Schutzbedarf ausgezeichnet. Damit wurde im Unternehmen eine flächendeckende und ganzheitliche Sicherheitsstrategie umgesetzt. Dieser Stand wurde erstmals 2009 erreicht, 2012 fand die erfolgreiche Rezertifizierung statt.
Das Sicherheitsforum Baden-Württemberg, 1999 als bundesweit erste Sicherheitspartnerschaft zwischen Staat und Wirtschaft gegründet, verleiht den Preis seit 2007 alle zwei Jahre an im Bundesland ansässige Unternehmen für hervorragende Know-how-Schutz-Projekte. „Der Preis macht deutlich, dass es in Baden-Württemberg beispielhafte Projekte gibt, die zum Ziel haben, das Bewusstsein um die Gefahr des Wissensverlustes zu stärken. Dies ist vor allem für den Mittelstand und die dort entwickelten innovativen Produkte überlebenswichtig[3]" betonte Staatssekretär Rust.
Die neu überarbeitete Broschüre „Sicherheitspreis Baden-Württemberg" enthält detaillierte Informationen zu den Preisträgern der Jahre 2007 bis 2013. Sie wurde direkt im Anschluss an die Preisverleihung erstmals verteilt und kann über die Webpräsenz des Sicherheitsforums Baden-Württemberg (http://www.sicherheitsforum-bw.de) abgerufen werden.
Neben der Preisverleihung als feierlichem Abschluss wurden auch die Fachvorträge und Podiumsdiskussionen beim „3. Sicherheitstag Baden-Württemberg" gut angenommen. Für die heimische Wirtschaft in der Innovationsregion Nr. 1, einem Standort von weltweit führenden Unternehmen, sind Know-how-Schutz und Betriebssicherheit wichtige Themen. Am Vormittag des 21. März beherrschte der betriebliche Brandschutz als Beispiel für die physischen Gefahren, denen Firmen ausgesetzt sind, die Agenda. In den Vorträgen und der Diskussion am Nachmittag wurde die IT-Sicherheit aus verschiedenen Blickwinkeln betrachtet.
Wie bereits in den vergangenen Jahren waren auch 2013 das Wirtschaftsschutzteam des LfV und Vertreter des Sicherheitsforums Baden-Württemberg mit einem gemeinsamen Messestand präsent, um über die Gefahren der Wirtschaftsspionage zu informieren. Bei der im Zweijahresrhythmus stattfindenden „eltefa" handelt es sich um die größte Landesmesse der Elektrobranche, die dieses Jahr knapp 23.000 Besucher verzeichnete. Der Gemeinschaftsstand von LfV und Sicherheitsforum war an allen drei Messetagen gut besucht. Insbesondere die beiden großformatigen Plakate „Lauschangriffe auf das Büro", auf denen eine Vielzahl von Gefahren wie z. B. Wanzen, Körperschallmikrofone und Tastatur-Monitoring grafisch aufbereitet sind, erwiesen sich als Besuchermagnet. Ebenfalls auf großes Interesse stieß die vom LfV produzierte CD „Wirtschaftsspionage" mit Informationsmaterialien zum Know-how-Schutz.
Da sich unter den interessierten Standbesuchern auch diverse Sicherheitsbevollmächtigte befanden, deren Unternehmen sich in der Geheimschutzbetreuung des LfV befinden, konnten bestehende Kontakte gepflegt und intensiviert werden. Darüber hinaus ergaben sich zahlreiche Gespräche mit Bedarfsträgern aus der Wirtschaft, von denen sich auffällig viele für den wöchentlich erscheinenden Newsletter „Informationen zur Sicherheit" des Wirtschaftsschutzteams des LfV registrieren ließen. Dieses Serviceangebot enthält aktuelle Meldungen zu allen Phänomenbereichen aus dem gesetzlichen Aufgabenkatalog des LfV. Am Bedarf der Wirtschaft orientiert, bilden Spionage, Proliferation, Informationssicherheit und -technik die Schwerpunkte. Aufgrund der zahlreichen Kontakte und Gespräche war die Messeteilnahme somit ein Erfolg.
[1] Pressemitteilung Nr. 87/2013 des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg.
[2] Die internationale Norm ISO 27001 konkretisiert die Anforderungen an ein Informationssicherheits-Managementsystem hinsichtlich Herstellung, Einführung, Vertrieb, Wartung, Überwachung und Verbesserung. Hierbei werden IT-Risiken im betreffenden Unternehmen berücksichtigt.
[3] Pressemitteilung Nr. 87/2013 des Ministeriums für Finanzen und Wirtschaft Baden-Württemberg.